In den Kriegsjahren wuchs das Verlangen nach zusätzlichen Ernährungsmöglichkeiten beträchtlich. In den Jahren danach wurden Hausgärten sowie große Flächen der Witznitzer Kippe und „Bockwitzer Wies“ zur Ernährung nutzbar gemacht. Eine organisatorische Erfassung der Kleingärtner und Parzellenbesitzer fand im Jahr 1948 statt, dieses gilt auch als Gründungsjahr der Gartensparte „Neu-Witznitz“ und beflügelte das Gemeinschaftsleben gewaltig. 1950 bekam die Sparte in Borna das Flurstück Nr. 1968 zugeteilt um Kleingärten zu errichten. Dies wurde schon 1951 in die Tat umgesetzt. Die Aufbruchsstimmung fand ihren Höhepunkt mit der Errichtung eines Spartenheimes 1958. 

Leider konnten sich die Gartenfreunde nicht sehr lange an ihrem gepachteten Stückchen Land erfreuen. Um dem Wohnungsmangel in der damaligen DDR zu begegnen mußten die Gärten 1960 vom Territorium der heutigen „Thomas Müntzer Straße“ in Borna weichen. 

Dies war sehr bitter für die Kleingärtner, sie hatten schon viel Arbeit und Mühe in ihr Grabeland gesteckt. Doch die Mehrheit ließ sich davon nicht entmutigen. Sie begannen etwas nördlicher auf den Parzellen 22/5 und 22/6, die dem Gebiet der heutigen Kleingartensparte „Neu-Witznitz“ e.V. entsprechen, von neuem. Zu Beginn wurden recht zügig 116 Gärten vermessen. Das Einrichten der Parzellen erforderte eine Menge Arbeit, Zeit und Ausdauer, mancher gab sein ehrgeiziges Ziel auch wieder auf. Später festigte sich die Gemeinschaft, die Gärten waren heiß begehrt und es trennte sich nur selten jemand von seiner kleinen, grünen Oase.

Die günstige Lage am Stausee führte 1963 mit zu dem Beschluss ein Spartenheim zu errichten. Es war für die damalige Zeit gewaltig was an Aufbauarbeit geleistet wurde, es begann mit der Herstellung der Gartenwege, im Anschluss erfolgten Abbrucharbeiten zur Materialbeschaffung, erst danach konnte mit dem Neubau begonnen werden. Es gab viele Schwierigkeiten und so manchen Engpass, doch am 1. Mai 1968 war es geschafft, das neue Vereinsheim konnte seiner Bestimmung übergeben werden. Zu Beginn wurde darin ein kleiner Straßenverkauf für Getränke eingerichtet, später fanden sich Pächter die das Gebäude als Vereinsgaststätte für jedermann nutzbar machten.

Ebenfalls 1968 wurde die Anlage um die Gärten 117-142 erweitert. Die Fläche war bis dahin Niemandsland und noch unverbindliches Grabeland! Doch es stellte sich heraus das sie schon seit 1960 zur Sparte gehörte und auch Pacht gezahlt wurde. 

Später kam ein weiteres Gebäude hinzu, das nun als Gerätehaus der Gartensparte genutzt wurde und nebenan einen kleinen Imbiss beinhaltete. Das Gerätehaus funktionierte man dann als Wohnung um und baute einen neuen Geräteschuppen. In dem Gebäude wurden zwischenzeitlich Veranstaltungen durchgeführt - leider steht es in den letzten Jahren leer und ist ungenutzt.